"Normal"

Wir glauben fest daran, dass ein Stück Papier einen bestimmten Wert hat, um dieses dann gegen eine Sache einzutauschen.
Wenn wir die Sache dann haben glaubt man fest daran, dass man der Eigentümer ist. Wir schauen uns täglich sich wechselnde Pixel auf einem Bildschirm an.
Jegliche Gefühle, die wir haben werden durch elektrische Impulse in unserem Gehirn ausgelöst. Wir differenzieren jeden Gegenstand voneinander, obwohl alles aus den selben Atomen besteht. Wir lenken uns durchgehend ab von dem Fakt, dass alles irgendwann enden wird. Wir gehen mit Ressourcen so um, als wenn sie unendlich lange vorhanden sind. Wir plädieren, dass wahre Schönheit von innen kommt, aber machen uns trotzdem so schick wie möglich, wenn wir auf Partys gehen. Du regst dich über Autofahrer auf, die nicht blinken, aber machst genau dasselbe eine Woche später. Es sind immer die anderen, die Schuld sind, niemals ist man selbst Schuld. Wir reagieren mit negativen Gesten gegenüber Personen, welche wir nicht mögen, ohne sie zu kennen, nur um uns für ein paar Millisekunden zu profilieren. Wir glauben, dass ein Ereignis, egal von welchem Ausmaß eine Bedeutung hätte, obwohl es nur ein Wimpernschlag im Vergleich zu unserer ganzen Zeit ist. Merkst du wie absurd Alltägliches klingt, wenn man es genauer und objektiver betrachtet? Und das sage ich, obwohl ich noch nicht mal objektiv sein kann, weil es mir unmöglich ist aus meinem Kopf raus zu gehen. Es gibt keine Bedeutung, keine Werte, kein Richtig und kein Falsch. Was ist schon Normal, wenn wir glauben, die Wahrheit zu kennen, aber nur glauben, was andere sagen?